Aufmerksam hörte ich ihr zu und nickte daraufhin. Naya, so atemberauend schien ihr Leben nicht zu sein, aber das sagte ich ihr nun nicht. Als sie meinte, ich solle etwas über mich erzählen, musste ich darüber einmal nachdenken. Schließlich war ich mir dessen bewusst, dass ich ihr über mich eigentlich nichts sagen konnte. Ich konnte ja schlecht mit 'Hey, ich bin schon über 1000 Jahre alt und ein Urvampir' kommen. Also musste ich lügen, zumindest ein bisschen. "Über mich gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Die letzten Jahre bin ich viel in der Welt herumgekommen, meine Eltern leben ebenfalls nicht mehr, genau wie vier Brüder und ich hab noch einen Bruder und eine Schwester, mit denen ich eigentlich keinen Kontakt mehr habe. Also kurz gesagt: Meine Familie ist ziemlich für den Arsch, was eigentlich nicht immer so gewesen ist." Emotionslos zuckte ich die Schultern. "Vor einigen Jahren war ich schon einmal in Mystic Falls und ich weiß im Moment noch nicht so recht, weshalb ich überhaupt wieder hierher zurückgekommen bin." Natürlich wusste ich das, allerdings war das Zusammentreffen mit Caroline anders verlaufen, als ich es mir erhofft hatte und wer war Schuld daran? Natürlich ich! Also hätte ich auch gleich wieder gehen können, wenn mir nicht diese hübsche Doppelgängerin über den Weg gelaufen wäre. "Ansonsten ... ja, keine Ahnung." Mit einem charmanten Lächeln sah ich sie an. "Willst du denn noch etwas über mich wissen?"

Ich wollte gerade etwas sagen, als sie stolperte. Verwundert sah ich sie an. "Alles in Ordnung?", fragte ich und da war es: Dieser Geruch, der sich schnell in der Luft verteilte, nach Eisen und Erde. Es war eindeutig ihr Blut, was mich einen Schritt von ihr zurückweichen ließ. Normalerweise hatte ich nach 1000 Jahren bereits eine gewisse Kontrolle über mich gewonnen, aber das hier doch etwas zu viel. Ihr Blut roch so ... anders, einfach köstlich und ich musste die Zähne zusammenbeißen, um meine Fänge nicht zum Vorschein kommen zu lassen. Wenn ich jetzt auch nur einen falschen Schritt wagen würde, wäre mein ganzer Plan wahrscheinlich hinüber. Obwohl, es bestünde immer noch die Möglichkeit, sie zu manipulieren. Also, was solls schon! Aber nein! Ihr Blut brauchte ich schließlich noch. Schnell drehte ich ihr den Rücken zu, als sich mein Gesicht anspannte und meine Adern und Zähne zum Vorschein traten. Schnell atmete ich durch und versuchte, mich zu entspannen, was leichter gesagt als getan war.